Wintersemester 2014/15

Brazilian Rhythm Section mit Klaus Mueller (piano), Itaiguara (bass), Portinho (drums)

Wir freuen uns, drei Musiker von Weltklasse zu Gast zu haben, die zum Besten gehören, was der Brazilian Jazz zu bieten hat! Im Workshop geben sie eine Einführung in den riesigen Kosmos des Brasilianischen Jazz und die speziellen Grooves von Samba, Bossa Nova, Baion, Partido Alto usw. Von 16.00 - 18.00 Uhr teilt sich der Workshop dann in eine Klavier-Masterclass (Raum 120) und eine Drums & Bass-Masterclass (Tonstudio).

Klaus Müller wurde in Deutschland geboren und wuchs in Chile, Brasilien und Japan auf. Sein Klavierstudium schloss er in Stuttgart ab und wandte sich dann verstärkt der südamerikanischen Musik zu. New York war seine nächste Station, wo er schnell zu einer festen Größe der Jazzszene wurde. Ein Begriff ist er den meisten als Pianist des „Portinho Trios“, doch darüber hinaus arbeitete er mit Größen wie u.a. Herbie Hancock, Kenny Garrett, Tania Maria, New York Voices, Claudio Roditi.

Portinho machte sich in den Siebzigerjahren einen Namen, als viele Jazzmusiker mit anderen Stilistiken experimentierten und so auch die brasilianischen Rhythmen entdeckten. In New York wendete der Brasilianer seine perkussionistischen Wurzeln, die er in Rios Sambaschulen erlernte, auf dem Schlagzeug an und entwickelte maßgeblich einen Stil, der auch heute noch „Brazilian Jazz Drumming“ genannt wird. Er arbeitete u.a. mit Airto Moreira, Gato Barbieri, Harry Belafonte, Paquito de Rivera, Astrud Gilberto, Michel Camilo, Tania Maria, Ron Carter und Nancy Wilson.

Itaiguara Brandão studierte Bass am Berklee College of Music, wo er „summa cum laude“ abschloss. Seine musikalische Entwicklung wurde sowohl durch traditionellen Samba als auch durch Jazz, Rock, Pop und Flamenco beeinflusst. Bekannt wurde er durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Antonio Carlos Jobim. Weiterhin arbeitete er mit Randy Brecker, Chuck Loeb, Paquito D’Rivera u.v.m. Wie sehr er als Bassist gefragt ist, demonstriert die eindrucksvolle Anzahl von 5.000 Auftritten in den letzten 17 Jahren!

Datum: Di., 14.10.2014
Zeit: 10.30 - 18.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Sound Campus Hannover

Einen Tag lang dreht sich alles um einen der wichtigsten Merkmale in der Musik: den Sound. Wir konnten drei großartige Gastdozenten gewinnen, die Einblicke in ihre jeweiligen „Spezialgebiete“ geben werden:

Pit Reher, der als Guitar Tech u.a. für Herbert Grönemeyer, Pur und Texas Lightning arbeitet, wird alles Wissenswerte zum Thema Boardbau, Verkabelung, Buffer-Amps etc. weitergeben. Dabei werden auch typische Alltags-Probleme behandelt, z.B. wie man Rauschen und Brummen in den Griff bekomme kann.

Susanne Vogel zeigt euch alles zum Thema Bass-Sounds (Bässe, Amps, Effektgeräte, Tricks zur Veränderung von Sounds usw.).

Uli Kringler gibt Einblicke in die Gestaltung von Akustikgitarren-Sounds (mit Effektgeräten) und E-Gitarren-Sounds im Allgemeinen (Gitarren, Amps, Effekte).

Datum: Mo., 20.10.2014
Zeit: 11:00 - 19:00 Uhr
Ort: Weidendamm

Ensemble-Workshop mit dem Jeff Denson Quartett

Jeff Denson (b), Jon Arkin (dr), Cuong Vu (tp), Florian Weber (p)

“Freedom within forms”

Meist steht beim Improvisieren über Standards oder ähnlichen Stücken der kreative Umgang mit dem harmonischen, melodischen und rhythmischen Material im Vordergrund. Einen Schritt weiter zu gehen und ebenso kreativ mit dem Element „Form“ zu arbeiten, das soll in diesem Workshop erreicht werden.

Bandleader Jeff Denson hat genau diesen Bereich mit seinen eigenen Projekten (u.a. dem „Lee Konitz New Quartet“) intensiv ausgelotet und darauf aufbauend das Konzept für den Workshop entworfen. Ausgehend von einer vorgegebenen Akkordfolge, von melodischen Fragmenten und prägnanten Rhythmen, die einen Song maßgeblich charakterisieren, wird versucht, daraus eine Art neues „Fenster“ zu schaffen, das sich zwischenzeitlich vom eigentlichen Stück löst oder sich innerhalb der ursprünglichen Form eigenständig entfalten kann. Auch wird demonstriert, wie man eine solches „Fenster“ initiiert und wie man schließlich wieder mit der gesamten Band den Weg zurück zum eigentlichen Stück finden kann. Auch Intros, Outros und Vamps werden geübt, da sie eine nützliche Technik darstellen im freieren Umgang mit Formen.

Jeff Denson (*1976) hat bislang 10 Alben als Leader und Co-Leader aufgenommen sowie ein weiteres Dutzend als Sideman. Er arbeitete u.a. mit Anthony Davis, Mark Dresser, Joe Lovano, Jane Ira Bloom, Kenny Werner, Dave Douglas, Bob Moses, Giacomo Gates, Howard Alden und ist Professor am California Jazz Conservatory in Berkeley.

Trompeter Cong Vu wurde in Vietnam geboren und zog dann mit seiner Familie in die USA. Er arbeitete bereits mit vielen visionären Künstlern des Jazz zusammen (u.a. Laurie Anderson, David Bowie, Dave Douglas, Myra Melford und Gerry Hemingway). Große Bekanntheit erreichte er durch die Zusammenarbeite mit Pat Metheny, die ihm zwei Grammys für das „Best Contemporary Jazz Album“ einbrachten.

Jon Arkin studierte Schlagzeug in Miami und ließ sich danach in San Francisco nieder, wo er seitdem ein gefragter Live-Drummer und Pädagoge ist. Viele Konzerten mit nationalen und internationalen Größen sowie zahllose Aufnahmesessions demonstrieren seine musikalische Offenheit und Vielseitigkeit, die dennoch geprägt ist von seinen komplett eigenen Sound.

Florian Weber (der kurzfristig für den verhinderten Vadim Neselovsyi einspringt) bewegte sich schon früh ebenso ausdrucksvoll in Klassik- wie in Jazzensembles. Er studierte in Boston, New York und Köln und wurde bei wichtigen Wettbewerben mit Preisen ausgezeichnet (u.a. in Montreux und Monaco). Er arbeitete mit Künstlern wie Eddy Henderson, Lee Konitz, Pat Metheny, Ralph Alessi, Lionel Loueke, Dan Weiss, Thomas Morgan, Markus Stockhausen, Thomasz Stanko, Albert Mangelsdorff und Benny Bailey. Mit seinen eigenen Formationen gibt er weltweit Konzerte.

Datum: Di., 28.10.2014
Zeit: 13.00 - 19.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Arrangement- und Kompositions-Workshop mit Ingo Luis

„Ein gutes Arrangement soll dem Publikum und den Musikern gleichermaßen Freude machen!” Nach dieser Maxime schreibt Ingo Luis seine Werke. Dabei hat er die oft vorhandene Einteilung von Musik in “E” und “U” nie akzeptiert, stattdessen diese Kategorien fröhlich, manchmal auch wagemutig miteinander verbunden und dadurch den Musikern neue reizvolle Aufgaben gegeben und dem Publikum neuartige Hörerlebnisse. Durch seine eigene praktische Tätigkeit als Musiker weiß er in allen Genres stilsicher zu schreiben, oft mit einem Augenzwinkern, immer mit dem Anspruch, das Beste aus der gestellten Aufgabe zu machen und nie, Vorhandenes einfach zu kopieren. Die Arrangements und Kompositionen von Ingo Luis werden von Musikern und Ensembles weltweit gespielt, neue Anfragen und Aufträge kommen ständig hinzu.  

Ingo Luis studierte Posaune und Komposition/Arrangement in Essen und Köln. Er arrangiert regelmäßig u.a. für den WDR und ist als Posaunist tätig in namhaften deutschen Bigbands sowie klassischen Orchestern.

Datum: Mo., 10.11.2014
Zeit: 09.00 - 16.00 Uhr
Ort: Raum 234, Neues Haus 1

Band-Workshop mit dem Jerry Bergonzi Quintett

Jerry Bergonzi (sax), Phil Grenadier (tp), Carl Winther (p), Johnny Åman (b), Anders Mogensen (dr)

Den amerikanischen Saxofonisten Jerry Bergonzi kann man nur als eine Legende bezeichnen, denn er hat als Musiker und Pädagoge Maßstäbe gesetzt (u.a. durch sein Lehrwerk „Inside Improvisation“). Die Liste seiner Projekte und Mitmusiker liest sich wie das „Who’s Who“ des Jazz. 

Auch Trompeter Phil Grenadier kann in seiner mittlerweile 30-jährigen Karriere auf Konzerte mit vielen Größen zurückblicken: So spielte er schon mit 16 Jahren als Sideman mit Ella Fitzgerald, Mel Torme, George Shearing, Tony Bennett, Carlos Santana, James Brown, Sammy Davis Jr., Dionne Warwick u.v.a. und wurde mit 17 vom Downbeat Magazine zum besten Solisten gewählt.

Mit Carl Winther, Johnny Åman und Anders Mogensen kommt eine großartige Rhythmusgruppe aus Skandinavien mit, die neben eigenen Projekten regelmäßig international Jazzgrößen bei Gastspielen in Europa begleitet (u.a. Dave Liebman, Phil Markovitz, Gary Peacock, Bob Berg, Rick Margitza u.v.m.).

Im Workshop erarbeitet die Band Kompositionen von Jerry Bergonzi mit den Teilnehmern! Zudem wird Jerry eine Lecture zum Thema "Improvisation" geben!

Datum: Mo., 17.11.2014
Zeit: 11.00 - 17.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

(Trio)-Workshop mit Richie Beirach und Detlev Beier

Richie Beirach (p), Detlev Beier (b)

Mit Richie Beirach haben wir einen weiteren legendären Musiker in diesem Semester zu Gast, dessen Spiel und Kompositionen Generationen von Jazzmusikern nachhaltig beeinflusst hat. Neben Konzerten und Tourneen mit Künstlern wie z.B. Stan Getz, Dave Holland, Jack DeJohnette, Chet Baker, John Abercrombie und John Scofield erlangte er zudem große Popularität durch die intensive Zusammenarbeit mit Dave Liebman. Seit dem Jahr 2000 unterrichtet Beirach als Professor Jazzklavier an der Hochschule für Musik in Leipzig.

Kontrabassist Detlev Beier ist seit vielen Jahren Beirachs Weggefährte im Duo oder Trio. Beier begann im Alter von 15 Jahren Kontrabass zu spielen. Nach einem klassischen Musik-Studium in Hamburg arbeitete er ab 1978 zunächst im Sextett von Joe Viera, ab 1980 dann bei Uli Beckerhoff, sowie in Gruppen um Rolf und Joachim Kühn, aber auch mit Wolfgang Engstfeld. Mit Vladislav Sendecki, Gerry Brown und Ingolf Burkhardt gründete er das Hamburg Jazz Quartet. Im weiteren kam es zur Zusammenarbeitu. a. mit Michel Portal, Christof Lauer, Michel Petrucciani, Benny Bailey, Nils Landgren, Daniel Humair, Trilok Gurtu, Mark Nauseef, Steve Gadd, John Scofield, Cassandra Wilson, Eartha Kitt, Didier Lockwood, Richie Beirach, David Torn, Jasmin Tabatabai und Enrico Rava. Sowohl am Kontrabass als auch am E-Bass gilt Beier als idealer Begleiter und ist auf zahlreichen Platten und CDs dokumentiert.

Der Workshop gliedert sich in zwei Teile:
10.00 – 13.00 Uhr: Band-Workshop (vornehmlich für Duos oder Trios)
14.00 – 17.00 Uhr: Klavier-Masterclass (Tonstudio), Masterclass für Bass und Schlagzeug (Raum 120)

Datum: Mo., 01.12.2014
Zeit: 10.00 - 17.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Gesangs-Workshop mit Anette von Eichel

Anette von Eichel studierte Jazzgesang am Königlichen Konservatorium in Den Haag (Niederlande) bei Rachel Gould, Jeanne Lee, Ineke Heijliger und dem Pianisten Frans Elsen mit einem Zweitstudium in klassischem Gesang bei Sasja Hunnego. 

Nach ihrem Bachelor 1998 machte sie ihren Masterabschluss mit Auszeichnung im Jahr 2000. Weiterbildungen in den Bereichen Funktionales Stimmtraining, Belting und EVTS folgten. 

Ihre künstlerische Zusammenarbeit mit Jazzmusikern und Komponisten wie John Hollenbeck, Jesse van Ruller, Jasper Blom, Florian Ross, Marko Lackner, Matthias Schriefl, Wolfert Brederode, Hein van de Geyn und Annette Focks zeigt Anette von Eichel als vielseitige Sängerin, Komponistin und Texterin. Die versierte Pädagogin war Dozentin in Osnabrück und am Königlichen Konservatorium in Den Haag und ist nun Professorin für Jazzgesang an der Musikhochschule in Köln.

Im Workshop geht es um Konzepte zum Erarbeiten von (Gesangs-)Stücken hinsichtlich Themeninterpretation und -gestaltung, Gesangstechnik und Improvisation. 

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer können Stücke, an denen sie gerade arbeiten (oder speziell im Workshop arbeiten möchten) mitbringen!!!

Datum: Fr., 12.12.2014
Zeit: 10:00 - 16:00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Ensemble-Workshop mit Angelika Niescier

Sound-Painting - The Art Of Live Composition

“Soundpainting - The Art Of Live Composition“ ist die Kunst, nach reinem Dirigat anhand bestimmter Zeichen eine beliebige Gruppe von Musikern in einem Klanggeschehen zu vereinen. Entwickelt wurde diese universelle Zeichensprache von Walter Thompson, der damit weltweit spontane Kompositionen mit Orchestern, Tanzgruppen und Theaterensembles umsetzt.

Ziel des Workshops ist es, die Teilnehmer an Methoden des „Soundpainting“ heranzuführen, um mit dieser Möglichkeit des „real-time composing“bestehende Konzepte des freien Spiels zu erweitern und dies im Ensemble mit Spielern unterschiedlichen Niveaus anzuwenden. Angelika Niescier wird die Methodik sowie die verschiedenen Zeichen detailliert vermitteln. In den praktischen Teilen werden die Teilnehmer erst lernen, nach Zeichendirigat zu spielen und schließlich auch selbst ein Ensemble damit dirigieren.

Die Saxofonistin Angelika Niescier absolvierte unzählige Konzerte im In- und Ausland und arbeitete mit Musikergrößen wie Steve Swallow, Jim Black, Achim Kaufmann, Joachim Kühn, Alessi, Anthony Coleman, Gabriele Hasler, Gerd Dudek, Julia Hülsmann, Simon Nabatov, Peter Herbert, Colin Stetson u.v.a.

Sie tourte u.a. in Zentralasien, Italien, Griechenland, Kroatien, Korea, Ägypten, Mexico, USA, Arabischen Ländern, Südamerika, Schweiz, Russland und spielte wiederholt Konzerte für verschiedene Funk- und Fernsehhäuser (u.a. den WDR, den Bayerischen Rundfunk, den Saarländischen Rundfunk, Radio Bremen).

Die Echo-Preisträgerin ist laut arte kultur: "eine der aufregendsten Stimmen im deutschen Jazz" und mit genauso viel Verve Instrumentalistin wie Komponistin. Ob Soloprogramme, kontinuierliche Arbeit mit ihrem Working-Quartett „Angelika Niescier- sublim“, Duo-Begegnungen verschiedenster Art oder Erfüllung von Kompositionsaufträgen von Kleinst- bis Großbesetzungen für Film, Theater, Tanz - der rote Faden ihrer Werke ist, komplexe Komposition und intensive Improvisation zu einem organischen Ganzen zu verschmelzen. Dabei begreift sie den Einfluss des Wortes, des (Film-)Bildes, der Bewegung und der bildenden Kunst.

Datum: Fr., 06.02.2015
Zeit: 11:00 - 18:00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

 

Zuletzt bearbeitet: 27.03.2015

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