Wintersemester 2012/13

Chris Hopkins (Ensemble): Before Bebop - Classic Jazz und Swing

So wie in der klassischen Musik Bach und Mozart ebenso bedeutsame Kompositionen schufen wie Chopin oder Schönberg, ist es sicherlich auch für jeden Jazzmusiker eine Bereicherung, sich mit der Entstehung und der Entwicklung des Jazz zu beschäftigen. Tatsächlich war jede Stilart des Jazz zur Zeit ihrer Entstehung so modern wie revolutionär - und gleichsam Wegbereiter für die darauf folgenden Neuerungen. Man wird überrascht sein vom Ideenreichtum, der Beseeltheit und auch der Komplexität oder Virtuosität des Jazz in den 20er, 30er und 40er Jahren. Dieser Workshop soll einen Einblick in die vielfältigen, vor der Bebop-Ära entstandenen Jazzstilistiken geben und - fernab von der Wahrnehmung des "klassischen Jazz" als lediglich historischem Bestandteil der Jazzgeschichte - zeigen, wie zeitlos, swingend und spielenswert diese Musik auch heute sein kann. Es soll im Wesentlichen zusammen akustisch musiziert und dann anhand von speziellen Titeln auf Details eingegangen werden. Schwerpunkte:

  • Stilistische Spielpraktiken basierend auf melodischen Ideen, Harmonik, Rhythmik und Sound
  • Kollektiv-Improvisation (Funktion der Instrumente/Stimmführung/Dynamik)
  • Spontanes Gestalten von Stücken mit einfachen, effektiven Mitteln
  • Je nach Besetzung ggf. Einstudieren von Arrangements (Ellington, Goodman, Wilson, Kirby, etc.)
  • Kenntnis wichtiger Aufnahmen & Musiker (Hörbeispiele)

BESETZUNG: Rhythmusgruppe (Bass, Schlagzeug, Piano, Gitarre) sowie ggf. eine 3 bis 4-köpfige Frontline (Trompete, Posaune, Klarinette/Sax); Geige und Gesang sind ebenso willkommen.

Chris Hopkins - geboren 1972 in Princeton, N.J. (USA), aufgewachsen in Deutschland - spielte seit Anfang der 90er Jahre in unterschiedlichsten Formationen über 3000 Konzerte im In- und Ausland und begleitete dabei Musiker wie Clark Terry, Sweets Edison, Buddy DeFranco, Howard Alden, Ruby Braff, Butch Miles, Dan Barrett, Harry Allen, Scott Hamilton, Louis Bellson uva. Er ist bisher auf etwa 30 CDs vertreten - darunter ein Duo Album mit Piano-Legende Dick Hyman (Jg. 1927) auf dem US-Label Victoria Records. Hopkins Klavierstil wurzelt in der Tradition der Pianisten Fats Waller, Teddy Wilson, Earl Hines, Duke Ellington, Nat King Cole, Ahmad Jamal, Thelonius Monk und vieler anderer Jazzpioniere, deren Einflüsse er zu einer eigenen musikalischen Sprache weiterentwickelt hat. Als Alt-Saxophonist ist er Leiter des internationalen Quartetts "Echoes of Swing", dessen aktuelles Album "Message From Mars" unlängst mit dem "Preis der Deutschen Schallplattenkritik" ausgezeichnet wurde.

Datum: 23.10.2012
Zeit: 11.00 – 18.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Ed Schuller & John Betsch (b/dr): Rhythmusgruppen-Workshop

Ed Schuller tourte in Europa mit den Bands von Paul Motian, Tim Berne, Eric Watson, Marty Cook, Jim Pepper, Mal Waldron, Perry Robinson, Nicolas Simion, Frank Lacy und Uli Lenz. In den USA spielte er mit Pat Martino, Jaki Byard, Lee Konitz, Clark Terry, Karl Berger, Ray Anderson und vielen anderen. Seit 1975 hat er weit über 60 Schallplatten und CDs aufgenommen und in zahlreichen vielbeachteten Ensembles und Projekten mitgewirkt, so etwa in der Uraufführung von Charles Mingus' Epitaph oder in Joe Lovanos Rush Hour. Neben seiner Arbeit als Kontrabassist hat Schuller über 50 Werke für unterschiedliche Ensembles und musikalische Kontexte komponiert. Er lehrte am Berklee College of Music und leitete den Fachbereich Jazz am Schweitzer Institute in Sandpoint (Idaho). Vier Jahre lang war er als Lehrbeauftragter für Kontrabass an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin tätig. 1996 wurde er mit dem "Certificate of Appreciation for Outstanding Service to Jazz Education" für herausragende Leistungen als Jazzpädagoge ausgezeichnet.

John Betsch entstammt einer Musikerfamilie und begann mit 9 Jahren mit dem Schlagzeugspiel. Er studierte u.a. bei Max Roach. 1975 zog er nach New York City, wo er mit Marion Brown, Paul Jeffrey, Max Roach, Jeanne Lee und Henry Threadgill spielte. Zwischen 1977 und 1979 gehörte er zur Band von Abdullah Ibrahim, von 1980 bis 1982 zum Quartett von Archie Shepp. Anschließend war er Mitglied des Quartetts von Marty Cook. Seit 1985 lebt er in Europa, wo er in der Gruppe von Jim Pepper und im Quartett von Mal Waldron, aber auch in der Band seiner Frau, der französischen Pianistin Claudine François spielte. In den 1990er Jahren arbeitete er in der Gruppe von Steve Lacy, aber auch mit Özay Fecht und im Trio mit Elvira Plenar und Peter Kowald.

Im Workshop möchten Ed Schuller und John Betsch moderne, zeitgemäße Wege in der Arbeit der Rhythmusgruppe aufzeigen, die über die Klischees des Mainstream-Jazz hinausgehen. Nicht nur die Studierenden der Rhythmusgruppen- Instrumente, sondern auch alle anderen Instrumentalisten und Sänger sind hierbei herzlich willkommen!

Datum: 29.10.2012
Zeit: 11.00 – 17.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Philipp Steinke (Producing)

Philipp Steinke ist seit seiner Zusammenarbeit mit der Gruppe "BOY" als Keyboarder, Arrangeur und Produzent eine feste Größe im Pop-Business.

Im ersten Teil des Workshops wird es rund ums Produzieren, Künstlerwahl, Song-Auswahl, Arrangement usw. gehen. Der zweite Teil widmet sich den mix-technischen Aspekten seiner Produktionen. Philipp wird dafür eine seiner Produktionen mitbringen.

Datum: 2.11.2012
Zeit: 11.00 – 18.00 Uhr
Ort: Studio, Weidendamm 8

Sirius Quartet (Ensemble): Improvisation im Streichquartett

Seit über 10 Jahren hat sich das "Sirius Quartet", bestehend aus Chern Hwei Fung, Gregor Huebner, Ron Lawrence und Jeremy Harman, auf innovative Musik spezialisiert. Durch die Erweiterung des klassischen Repertoires bringen die vier Musiker und Improvisatoren Kompositionen auf die Bühne die von Rock, Jazz und Weltmusik beeinflusst sind. Das Sirius Quartet hatte Uraufführungen von Kompositionen im Lincoln Center's Tully Hall, Merkin Hall, the Los Angeles County Museum, American Composers Alliance Music Festival, the Kniting Factory, and the Kitchen in New York. In Europa arbeiteten sie mit John Zorn bei der Triennale in Köln, mit Nick Didkovsky und Dr. Nerve bei Festivals in Deutschland, Frankreich und Kanada. Kompositionen, die das Quartet in jüngster Zeit uraufführte, stammen u.a. von Gregor Huebner, Nick Didkovsky, Elliot Sharp, Billy Martin, Nancy Magarill, John Patitucci, and Phil Kline.

Das Interesse an neuen nicht akademischen Stilen bringt dem "Sirius Quartet" auch ein jüngeres Publikum. In den letzten Jahren arbeitet das Quartet in Partnerschaft mit American Composers Orchestra und Komponist Randy Woolf für das Förderprogramm ACO Musik Factory, das Musik in den öffentlichen Schulen der Stadt New York City anbietet.

Am Abend um 19:30 Uhr präsentieren das "Sirius Quartett" und die Teilnehmer des Streichquartett-Workshops Improvisationen sowie Kompositionen aus Jazz, Rock, Klassik und Weltmusik im Kammermusiksaal in der Uhlemeyerstr 21.

Datum: 05.11.2012
Zeit: 10.00 – 16.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Fred Hersch, John Hébert, Eric McPherson (Trio): Band-Workshop & Instrumental Masterclasses mit dem Fred Hersch Trio

Fred Hersch besuchte bereits in jungen Jahren bis zu seinem Abschluss 1977 das New England Conservatory in Boston. Anschließend lebte er in New York, wo er innerhalb kurzer Zeit zu einem gefragten Pianisten avancierte. Hersch trat zu dieser Zeit als Begleitmusiker bei Bandprojekten von Stan Getz, Joe Henderson, Jane Ira Bloom, Toots Thielemans, Gary Burton, Art Farmer oder Charlie Haden in Erscheinung. Bald erregte Hersch auch durch seine eigenen Kompositionen, Bandprojekte und insbesondere mit seinen Soloprogrammen internationale Aufmerksamkeit. Bislang ist er bei über 25 Alben als Solokünstler oder Bandleader sowie bei über hundert Alben als Begleit- oder Gastmusiker beteiligt gewesen. Als Lehrer unterrichtet Hersch über zehn Jahre am New England Conservatory in Boston, an der New School, der Manhattan School of Music sowie der Western Michigan University. Einer seiner bekanntesten Schüler ist der amerikanische Pianist Brad Mehldau.

John Hébert hatte den ersten Kontrabassunterricht bei Bill Huntington. Er studierte von 1990 bis 1992 an der Loyola University of New Orleans und trat in dieser Zeit u.a. mit Steve Masakowski, Tony Dagradi und Johnny Vidacovich auf. Er setzte seine Ausbildung an der William Paterson University in New Jersey bei Rufus Reid fort, wo er den Grad eines Bachelor of Music für Jazz Performance erlangte. Seitdem lebt er in New York, wo er mit Musikern wie Andrew Hill, Lee Konitz, Paul Bley, John Abercrombie, Kenny Wheeler, Paul Motian, David Liebman, Uri Caine, Greg Osby, Bill Stewart, Marc Copland, Fred Hersch, Maria Schneider und Ingrid Laubrock zusammenarbeitete. Im Critics Poll der Zeitschrift Down Beat wurde er als "Rising Star Acoustic Bassist" erwähnt.

Der New Yorker Schlagzeuger Eric McPherson wuchs in einem von Jazz geprägten Umfeld auf. Schon mit drei Jahren eröffnete er Elvin Jones, der ein guter Freund der Familie war, er wolle Drummer werden. Als Jugendlicher spielte er mit Abraham Burton und wurde wenige Jahre später Mitglied im Jackie McLean Quintett, wo er Billy Higgins, Tony Williams und Jack DeJohnette nachfolgte. Eric hat seitdem mit vielen großen Namen der Jazz Szene gearbeitet, u.a. Pharaoh Sanders, Andrew Hill, Richard Davies, Claudia Acuno, Jason Moran, Greg Osby und Avishai Cohen.

Datum: 15.11.2012
Zeit: 10:00-13:00 Uhr (Band-Workshop), 15:00-18:00 Uhr (Masterclasses)
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Dirk Hoppe (Gesang): The Complete Vocal Technique

Die Complete Vocal Technique (CVT) ist eine Gesangsmethode, die effiziente und unmittelbar funktionierende Lösungswege für verschiedenste sängerische Herausforderungen anbietet. CVT basiert auf aktueller Stimmforschung und Gesangspädagogik und wird weltweit von professionellen Sängerinnen und Sängern aller Genres eingesetzt. Sie basiert auf der Erkenntnis, daß alle möglichen Klänge der Stimme erlernbar sind und auf gesunde Art und Weise erzeugt werden können. Klar strukturierte, konkrete und leicht nachvollziehbare Anweisungen zeichnen diese Methode aus.

Dirk Hoppe ist Sänger und Vocal-Coach und beendet im Herbst 2012 seine 3-jährige Diplom-Ausbildung zum "Authorised CVT Teacher" am Complete Vocal Institute in Kopenhagen. Damit gehört er zu den Lehrern mit der weltweit höchsten CVT-Qualifikation und ist imstande, alle Techniken und Sounds zu demonstrieren und professionell zu vermitteln. Dirk ist Mitglied im "Netzwerk CVT Deutschland".

Kursbeschreibung/Ablauf:

11 - 14 Uhr: Einführung in die Complete Vocal Technique (CVT)
Überblick über alle Teile der CVT-Methode:

  • Drei Grundprinzipien / Stütze
  • Die vier Vocal Modes (Neutral, Curbing, Overdrive, Edge)
  • Klangfarben und Twang
  • Effekte (z.B. Vibrato, Growl, Distortion, Ornamentierung)

Dabei werden die vorgestellten Sounds und Techniken demonstriert und in der Gruppe ausprobiert.

15 - 18 Uhr: Masterclass
"Aktive" Teilnehmer erhalten eine persönliche Coaching-Einheit (jeweils ca. 20 Min.), in der sie an ihren individuellen gesanglichen Wünschen arbeiten können. Die anderen Teilnehmer sind dabei anwesend und können verfolgen, wie die Techniken konkret Anwendung finden. Durch die transparenten und nachvollziehbaren Lösungswege entsteht hier meist ein großer Lerneffekt sowohl für Zuhörer als auch aktive Teilnehmer.

Vorkenntnisse in CVT sind für den Kurs nicht erforderlich.

Die Zahl der aktiven Plätze ist auf 7 Teilnehmer begrenzt!

Weitere Infos unter www.completevocalinstitute.com und www.dirk-hoppe.net

Datum: 19.11.2012
Zeit: 11.00 – 18.00 Uhr
Ort: Studio, Weidendamm 8

Harry Bum Tschak (Live-Elektronik): "Ableton Live"-Workshop

"Ableton Live" ist eine moderne digital audio workstation (DAW), die für die Musikproduktion im Studio sowie als Performance-Instrument auf der Bühne neue Wege aufzeigt und sich stetig weiterentwickelt. In Musikerkreisen erfährt "Ableton Live" grossen Zuspruch und gilt als revolutionär. Weil das Programm speziell auf eine flexible und spontane Umsetzung von musikalischen Ideen ausgerichtet ist, ist die Arbeit damit grundlegend anders als mit allen anderen üblichen Programmen zur digitalen Musikproduktion. Dabei ist "Ableton Live" erstaunlich übersichtlich und einfach, so dass man schon nach kurzer Zeit seine Ideen umsetzen kann.

Harry Bum Tschak ist Schlagzeuger und "Ableton Certified Trainer". Er verbrachte viel Zeit in Kenia, Deutschland und den USA und studierte nach dem Abitur Schlagzeug in Düsseldorf, New York und Hamburg. Er arbeitete u.a. für Nena, Reggy Worthy, Jaw und Right said Fred, sowie im Theaterbereich für die Produktionen der "Blue Man Group", "Mamma Mia", "König der Löwen", "Tanz der Vampire", "Mozart" u.v.a.

Weitere Infos auf seiner Website: www.bum-tschak.com

Datum: 27.11.2012
Zeit: 14.00 – 17.30 Uhr
Ort: Studio, Weidendamm 8

Gary Winters (tp): Trompeten-Workshop

Gary Winters begann seine Laufbahn als professioneller Musiker bereits mit 13 Jahren in den USA. Seitdem hat ihn seine Konzert- und Aufnahmetätigkeit rund um den Globus geführt, sei es als Lead-Trompeter, Solist oder Section-Spieler. Dabei arbeitete er mit Größen wie Lionel Hampton, Maria Schneider, Fred Wesley, Pee Wee Ellis, Lenny Kravitz, Manhattan Transfer, ABBA, Aretha Franklin, Tito Puente u.v.m.

Im Workshop wird Gary sein persönliches Konzept für die Trompete vorstellen. Neben der Arbeit an Technik, Sound und Improvisation wird er den Teilnehmern auch wichtige Tipps für die Arbeit als Berufsmusiker geben.

Weitere Infos auf seiner Website: www.ggwinters.com

Datum: 7.12.2012
Zeit: 10.00 – 15.30 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Manfred Reckmeyer (Studio-Technik): "Strom für Musiker"

Gelernt hat Manfred Reckmeyer zwar den Beruf des Fernmeldemechanikers, das hat ihn aber nicht davon abgehalten, eine feste Größe im Bereich der Audiotechnik zu werden - und das mit seiner eigenen Firma nun schon seit 30 Jahren. Durch die tägliche Arbeit in seiner Werkstatt kennt er einerseits die vielen Missverständnisse, die bei Musikern und deren Equipment auftreten, andererseits aber auch die Mythen, die von den Herstellern durch geschicktes Marketing erzeugt werden.

So geht es im Workshop um die physikalischen Grundlagen von Studiotechnik und elektrischen Instrumenten, die den Teilnehmern ein besseres Verständnis über die Funktionsweise des von ihnen benutzten Equipments geben soll.

Datum: 7.12.2012
Zeit: 11.00 – 17.00 Uhr
Ort: Studio, Weidendamm 8

Rolf Zielke (p) & Stephan Braun (cello): Arrangement-Workshop & Instrumental Masterclasses

Seit Mitte der achtziger Jahre ist der Pianist und Komponist Rolf Zielke mit eigenen Projekten und als Sideman (z.B. von Charlie Mariano, aber auch von Thomas Quasthoff) in der Jazzszene präsent und bei internationalen Konzertveranstaltungen als Künstler aktiv (Tourneen in Deutschland, vielen europäischen Ländern, in Asien, Afrika und den USA). In den Jahren 1986 bis 2002 gehörten seine Bands 13-mal zu den Preisträgern des Wettbewerbs "Jazzpodium Niedersachsen". Das "Rolf Zielke Trio feat. Mustafa Boztüy" ist Preisträger des Studioprojekts des Berliner Senats im Jahre 2001 und das Duo (Zielke / Boztüy) Preisträger 2004; 2006 wurde dies sein Trio "Hot Impressions". Rolf Zielke lebt in Berlin und unterrichtet dort an den Hochschulen: HfM ("Hanns Eisler"), "UdK" und am Jazz-Institut-Berlin ("JIB").

Stephan Braun studierte klassisches Cello an der Hamburger Musikhochschule und wechselte im Anschluss in die dortige Jazzabteilung. Er schloss sein Jazzstudium schließlich in Berlin ab. Stephan Braun ist mehrfacher Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe, u.a. "Jugend musiziert", "Jugend jazzt", Kompositionswettbewerb "Luther in Europa", Kammermusikwettbewerb "Charles Hennen" und war Stipendiat der Kulturstiftung der Deutschen Bank. Als Cellist hat sich Stephan Braun einen Namen in der europäischen Jazzszene gemacht und spielte Konzerte mit bekannten Musikern und Ensembles, u.a. "Chris Hinze-Combination", "Boi Akih", "Manfred Weinberger-Sextett", "Zappa's Grandmothers", Don Thomson, Kristjan Randalu, Annamateur und der NDR-Bigband. Mit der Sängerin Melody Gardot war er dieses Jahr auf einer ausgedehnten Tournee in Europa und den USA.

Im ersten Teil des Workshops widmen sich Rolf Zielke und Stephan dem Thema "Original und Bearbeitung". Bearbeitete Lieder von Paul Gerhardt und Arien von Georg Friedrich Händel werden analysiert und mit dem Original verglichen. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden von den Teilnehmern anschließend in die Praxis umgesetzt.

In der Cello-Masterclass vermittelt Stephan Braun sein Improvisations-Konzept für das Cello. Natürlich werden auch Technik, Timing, Sound und Groove nicht zu kurz kommen. Auch wenn sich der Kurs hauptsächlich an die Streichinstrumente richtet, sind andere Instrumentalisten herzlich willkommen.

Als Spezialist für ungerade Metren steht Rolf Zielkes Masterclass unter dem Motto "Working with odd metres in contemporary jazz" und ist offen für alle Instrumente und Gesang.

Datum: 11.12.2012
Zeit: 10:00 - 13:00 Uhr (Arrangement-Workshop), 14:00 - 17:00 Uhr (Masterclass)
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Thomas Johannsen (Chor): Improvisation im Chor

Wenn in größeren Gesangsensembles improvisiert wird, dann beschränkt sich dies meistens auf einen oder mehrere Solisten. Doch wie kann ein kompletter Chor zusammen improvisieren?

Thomas Johannsen ist Spezialist auf dem Gebiet des "Instant Composing": seit 2007 leitet er in Amsterdam den "Genetic Choir", dessen Konzerte nur aus Improvisationen bestehen, und tritt selbst als Sänger, Tänzer und Schauspieler in einer Vielzahl von Projekten auf, bei denen das Improvisieren im Vordergrund steht.

Thomas wird mit den Sängerinnen und Sängern erst an den Grundlagen arbeiten, die das gemeinsame Improvisieren ermöglichen sollen. Dazu gehören neben Stimmarbeit auch das bewusste Hören und Erkennen dessen, was um einen herum passiert sowie die Reaktion darauf, z.B. das Einbringen eigener Ideen in die Gruppe, selbst zu führen oder sich führen zu lassen und die Arbeit mit Stille.

Diese Techniken werden dann für Improvisations-Übungen in kleineren Gruppen verwendet, bevor sich schließlich der gesamte Chor dem "Instant Composing" widmet.

Weitere Infos auf seiner Website: www.thomasjohannsen.net

Datum: 21.12.2012
Zeit: 10.00 – 17.30 Uhr
Ort:Plathnerstraße 35, Kammermusiksaal

Jon Cowherd, Steve Cardenas, John Patitucci, Brian Blade (Ensemble): Band-Workshop & Instrumental Masterclasses mit Jon Cowherds "Mercy Project"

Jon Cowherd wurde besonders durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Drummer Brian Blade einem großem Zuschauerkreis bekannt. Als brillianter Pianist, Komponist, Arrangeur und Produzent arbeitete er mit Größen wie Cassandra Wilson, Joni Mitchell, Iggy Pop und Mark Cohn.

Gitarrist Steve Cardenas lebt in New York, wo er u.a. in den Bands von Paul McCandless, Mark Isham, Paul Motian, Charlie Haden, Marc Johnson und Norah Jones arbeitete. Er unterrichtete u.a. an der New School in New York, dem Musician's Institute in Hollywood, bei den Jamey Aebersold Summer Jazz Camps und an der University of Missouri.

John Patitucci studierte klassischen Bass an der San Francisco State University und der Long Beach State University und begann 1980 seine Karriere als Studiomusiker in Los Angeles. Dort machte er sich aufgrund seiner außerordentlichen technischen und stilistischen Sicherheit schnell einen Namen. Weltweit bekannt wurde er als Bassist von Chick Coreas "Acoustic Band" und "Electric Band". Weiterhin arbeitete er mit B. B. King, Wayne Shorter, Herbie Hancock, Michael Brecker, George Benson, Dizzy Gillespie Natalie Cole, Bon Jovi, Queen Latifah, Sting, Gerardo Núñez und Carly Simon.

Brian Blade zählt zu den gefragtesten Schlagzeugern des modernen Jazz. Er arbeitete u.a. mit Michael Brecker, Wayne Shorter, Joshua Redman, Herbie Hancock, Roy Hargrove, Bill Frisell, Chick Corea, Norah Jones, Joni Mitchell, Bob Dylan, Marianne Faithfull und Seal. 2008 wählten ihn die Leser der Zeitschrift Modern Drummer zum besten zeitgenössischen Jazzschlagzeuger, und die US-amerikanische Jazz Journalists Association ernannte ihn 2009 zum Jazzschlagzeuger des Jahres.

Der erste Teil des Workshops findet in Form eines Band-Workshops statt. Im zweiten Teil geben die Musiker Instrumentalunterricht in Form von Masterclasses.

Datum: 13.1.2013
Zeit: 13:30 - 18:30 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Dieter Schmigelok (Percussion): Latin für alle II

Nach seinem inspirierenden Besuch vor einem Jahr freuen wir uns, den Latin-Experten Dieter Schmigelok wieder an unserer Hochschule begrüßen zu können.

In seinem mehrstündigen Workshop "Latin für alle II" knüpft Dieter an den Kurs im letzten Wintersemester an und gibt einen anschaulichen, praxisbezogenen Überblick über die unterschiedlichen Stile der Latin-Musik und deren Aufbau.

Dieter Schmigelok studierte an der Musikhochschule Hannover und am "Drummer's Collective" in New York. Er ist mehrfacher Preisträger des "Jazzpodiums Niedersachsen", des "YAMAHA Wettbewerbs" und des bundesweiten Jazzwettbewerbs in Leipzig. Zusammenarbeit u.a. mit Astrud Gilberto, Ingrid Jensen, Lincoln Goines (Mike Stern Band) und Cyro Baptiste (Paul Simon Band). Der Latin-Spezialist lebt und arbeitet seit mehreren Jahren in Chile und gibt Konzerte in ganz Südamerika.

Datum: 22.1.2013
Zeit: 10:30 - 15:00 Uhr
Ort: Raum 120, Neues Haus 1

Stefanie Marcus (Marketing): Wie arbeitet ein Label?

Stefanie Marcus studierte Gitarre an der Hochschule für Musik und Theater, Hannover. Nach Abschluss ihre Studiums war sie als Musikpädagogin, freiberuflich als Musikerin (Gitarre, Geige, E-Bass) Schauspielerin und als Seminarleiterin im Bereich Erwachsenenbildung tätig. In den achtziger Jahren arbeitete sie als Produktionsassistentin in den Hansa Tonstudios in Berlin und gründete 1989 gemeinsam mit dem Tonmeister und Produzenten Wolfgang Loos in Berlin die Firma Traumton als Musikproduktion und Verlag. Seit 1992 betreibt sie das Label "Traumton Records", das spezialisiert auf Jazz und Weltmusik seitdem knapp 200 CDs produziert und veröffentlicht hat. Daneben ist Stefanie Marcus in diversen Netzwerken wie z.b. dem VUT, der Berlin Music Commission und den Jazz&Worldpartners engagiert.

In Ihrem Workshop wird Stefanie u.a. folgende Themen behandeln:

  • Von der fertigen Aufnahme zur Vermarktung des Tonträgers
  • Mögliche Wege zwischen "Do it Yourself" und Major Label
  • Wie sieht die Verwertungskette einer Aufnahme aus und was sollte ich als Musiker über die Vermarktung eines Tonträgers wissen?
  • Basiswissen der Tonträgervermarktung

Datum: 4.2.2013
Zeit: 15:30 - 20:00 Uhr
Ort: Hörsaal 202, Neues Haus 1

 

Zuletzt bearbeitet: 17.04.2013

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