Sommersemester 2011

Woody Mann (Vorlesung Bluesgeschichte & Gitarren-Masterclass)

Woody Mann wurde 1953 in New York geboren und ist einer der international bekanntesten und besten Fingerpicking-Gitarristen seines Genres. Er ging beim legendären Reverend Gary Davis und dem Jazz-Pianisten Lennie Tristano in die Lehre, ist aber auch Absolvent der renommierten New Yorker Juilliard School . Ausgehend vom Blues verschmelzen in seiner Musik Jazz, Klassik und Weltmusik zu seinem eigenen, unverwechselbaren Sound, der auf mittlerweile 11 Soloalben dokumentiert ist. Neben weltweiten Konzerten und Tourneen veröffentlichte er zahlreiche Gitarren-Schulen, Lehrbücher und -videos und lässt Musiker bei Workshops und Seminaren von seinem Wissen profitieren.

Im Mittelpunkt der Vorlesung steht die Musik, die als Vorläufer des Blues und des Jazz eine wichtige Rolle gespielt hat. Anhand sehr früher Aufnahmen gibt Woody Mann einen Überblick über die damals typische Musikpraxis und die Situation der schwarzen Bevölkerung. Da die Gitarre auch damals ein sehr verbreitetes Instrument war, gehört ihr Klang mit zu den musikalischen Entwicklungsimpulsen.

In seiner praxisnahen Masterclass wird sich Woody Mann mit verschiedensten Stilen von Blues, Ragtime, Jazz und Fingerstyle beschäftigen. Neben dem Erlernen von neuem Repertoire wird der Fokus auf synkopierten Fingerstyle-Picking-Techniken und Improvisation liegen.

Vorlesung Bluesgeschichte: 12.4.2011 von 15.00 - 17.00 Uhr
Gitarren-Masterclass: 13.4.2011 von 11.00 – 18.00 Uhr
Ort: Raum 120, Neues Haus 1

Oliver Gies (Chor-Workshop)

Oliver Gies ist Gründungsmitglied und künstlerischer Leiter der erfolgreichen A-cappella-Gruppe „Maybebop“, für deren Programme er den Großteil der Kompositionen und Arrangements beisteuert. Darüber hinaus gibt er Workshops, synchronisiert Trickfiguren, schreibt Theatermusiken und Arrangements für unterschiedliche Besetzungen und ist Produzent im eigenen Studio. Er studierte Mathematik und Schulmusik mit Schwerpunkt Gesang in Hannover und absolvierte den Studiengang Jazz/Rock/Pop mit Hauptfach Komposition/Arrangement in Essen.

Im Workshop wird Oliver einige seiner Arrangements mit „Vivid Voices“, dem Jazzchor der HMTM Hannover, einstudieren.

Datum: 29.04.2011
Zeit: 10.00 – 17.00 Uhr
Ort: Raum E50, Neues Haus 1

Gregor Hübner (Violinen-Masterclass)

Gregor Hübner studierte in Wien, Stuttgart und an der Manhattan School of Music in New York. 1998 erhielt er den Jazzpreis des Landes Baden-Württemberg. Er spielte mit Randy Brecker, John Patitucci, Billy Hart, Mark Feldman, Smokey Robinson, David Darling und dem Absolut Ensemble, machte Aufnahmen mit Diane Reeves und Joe Zawinul. Seine Ensembles, das Sirius String Quartett und das NY-NRG Quartett, sind ein fester Bestandteil der New Yorker Musikszene. Seit 1996 ist er ständiger Partner des Pianisten Richie Beirach. Die Aufnahmen des Trios Beirach/Huebner/Mraz wurden von der internationalen Presse hervorragend besprochen. Die CD “Round about Federico Mompou“ war 2002 sogar für einen Grammy nominiert. Als Komponist schreibt Gregor Hübner zudem Werke für Orchester, Streichquartett, Filmmusik und Musik für Tanztheater.

Datum: 09.05.2011
Zeit: 10.00 – 17.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Yaron Herman Trio: Yaron Herman (p), Stéphane Kérécki (b), Jeff Boudreaux (dr)

Um Yaron Hermans rasante Karriere in den letzten Jahren zu beschreiben, kommt man um den Begriff des „Senkrechtstarters“ nicht herum. Mit weltweiten Konzerten und hochgelobten CD-Veröffentlichungen begeistert er Presse und Zuhörer gleichermaßen. Durch die subtile Mischung von Jazz und Pop gelingt es ihm, Grenzen aufzuheben und auch ein junges Publikum für seine Musik zu gewinnen.

Dabei sollte Yarons Leben eigentlich in eine ganz andere Richtung gehen: 1981 in Tel Aviv geboren, strebt er als Jugendlicher eine Laufbahn als Basketballspieler an. Als eine schwere Knieverletzung seinen Träumen ein Ende setzt, beginnt er als 16-jähriger mit dem Klavierstudium bei Opher Brayer, einem berühmten Professor, der mit einer revolutionären Methode unter Einbeziehung von Philosophie, Mathematik und Psychologie arbeitet. Schon bald gibt er Konzerte in den renommiertesten Konzertsälen Israels. Mit 19 Jahren geht er nach einem kurzen Zwischenstopp am Berklee College of Music nach Paris und macht sich dort schnell einen Namen. Mit seinem 2005 aufgenommenen Soloalbum „Variations“ kommt dann der Durchbruch. Zahlreiche Preise und weitere CD-Einspielungen festigen seitdem seinen Ruf als Ausnahmetalent.

Datum: 12.05.2011
Zeit: 14.00 – 17.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Silke Eberhard (Ensemble-Workshop): „The music of Ornette Coleman”

„Wenn wir zusammenkamen, war die interessanteste Frage immer: Was spielt man, wenn man das Thema gespielt hat, wenn man sonst nichts hat, woran man sich festhalten kann?“ (Ornette Coleman)

In diesem Workshop werden frühe Werke des Colemann Quartetts in der Besetzung mit Don Cherry, Charlie Haden und Billy Higgins erarbeitet. Die Original-Interpretationen sind zunächst Ausgangspunkt und werden für die vorhandene Besetzung adaptiert.

Die Herangehensweise des Quartetts an die Kompositionen und das damit verbundene Improvisationskonzept wird beleuchtet. Nicht die Struktur des Themas der Komposition soll die Form schaffen, sondern die Improvisation schafft die Form! Dabei wird mit Gestaltungsmitteln wie Motivik/Repetitionen, Metrische Öffnung und Tempowechsel, Polytonalität und Intervallik, Sound, Improvisation mit tonalen Zentren sowie Kollektivimprovisation gearbeitet.

Silke Eberhard studierte an der „Musikhochschule Hanns Eisler“ in Berlin, bei David Liebman in den USA und am „Banff Centre of the Arts“ in Kanada. 2004/05 war sie als Gastprofessorin an der „Ponitificia Universidad Javeriana de Bogotá“ (Kolumbien) tätig. Mit ihren Projekten ist sie bei vielen wichtigen Festivals weltweit aufgetreten und wurde mit diversen Jazzpreisen und Stipendien für ihre Arbeit geehrt.

Datum: 16. und 23.05.2011
Zeit: 13.00 – 19.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Michael Schiefel (Gesangs-Masterclass)

Angezogen von der dort neu entstehenden Jazzszene zog Michael Schiefel Anfang der neunziger Jahre nach Berlin. Seitdem begeistert er mit seinen verschiedenen Solo- und Bandprojekten Jazzfans im In- und Ausland. Bereits 1997 erfuhr seine erste Soloplatte "Invisible Loop" viel Lob von Publikum und Presse. In Verbindung mit seiner markant virtuosen Stimme experimentiert er mit den Ausdrucksmöglichkeiten von Loop-Geräten und anderer Elektronik.

Funk und Pop mit JazzIndeed, Modern Jazz mit David Friedman, Big Band mit Thärichens Tentett oder Balkan-Jazz mit dem deutsch-bulgarischen Quintett Batoru sind weitere Projekte des Berliner Sängers, der zudem als Professor für Jazzgesang in Weimar tätig ist. Neben Konzerten und Festival- Auftritten in Deutschland ist Michael – unter anderem als Gastkünstler des Goethe-Instituts – in Europa, Amerika, Asien und Afrika unterwegs.

Im Workshop dreht sich alles um Loop-Equipment und Electronics. Michael wird seine Ausrüstung vorstellen und demonstrieren, um die Teilnehmern dann bei der praktischen Arbeit damit anzuleiten.

Datum: 19.05.2011
Zeit: 10.00 – 17.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Christian McBride Trio (Jazz Trio): Christian McBride (b), Christian Sands (p), Ulyssess Ownes (dr)

Durch diesen Workshop wird Pfingstmontag in diesem Jahr auch zu einem musikalischen Feiertag, denn mit Christian McBride besucht uns ohne Zweifel einer der einflussreichsten Bassisten der letzten 10 Jahre. Die Liste seiner musikalischen Weggefährten liest sich wie ein Lexikon des Jazz: Freddie Hubbard, Joe Henderson, McCoy Tyner, Herbie Hancock, Pat Metheny, Diana Krall, Roy Haynes, Sonny Rollins, Chick Corea, John McLaughlin, Wynton Marsalis, Hank Jones, Joshua Redman u.v.a. Auch mit Musikern aus Pop und Klassik teilte er die Bühne, darunter Kathleen Battle, Carly Simon, Sting, Bruce Hornsby und James Brown.

Für sein aktuelles Trio hat er sich zwei junge Mitmusiker ausgesucht, die trotzdem bereits einen ausgezeichneten Ruf genießen. So kann der 21-jährige Christian Sands schon auf drei Solo-Alben verweisen und hatte zudem das Privileg, mit dem legendären Oscar Peterson im Piano-Duo zu spielen. Ulyssess Ownes, 29, absolvierte die New Yorker Julliard School und spielte bereits mit Größen wie Wynton Marsalis, Kurt Elling, Dianne Reeves, Maceo Parker und Terence Blanchard.


Datum: 13.06.2011
Zeit: 14.00 – 17.00 Uhr
Ort: Jazz Club, Am Lindener Berge

Felix Wahnschaffe (Band-Workshop & Saxofon-Masterclass)

Felix Wahnschaffe wurde 1964 in Berlin geboren und studierte an der HDK bei David Friedman, Siggi Busch und Dave Liebman. Er arbeitete u.a. mit Ronnie Bourrage, Miroslav Vitous, John Tchicai, Alex v. Schlippenbach, Sam Rivers, Aki Takase, Simon Nabatov, Matthias Schubert, Ed Schuller, John Betsch und Steve Lacy. 1997 erhielt er ein Kompositionsstipendium in New York.
 Er leitet diverse Ensembles, für die er die Musik komponiert, u.a. "Das Rosa Rauschen" mit John Schröder (git), Oliver Potratz (b), Eric Schaefer (dr), in der auf hohem Niveau kammermusikalisch-zeitgenössischer Jazz auf polyphoner Basis gespielt wird.

In der Saxofon-Masterclass wird Felix Wahnschaffe über seine Erfahrungen mit Vintage Instrumenten, Sound, Repertoire und persönlichen Ausdruck sprechen.

Beim Band-Workshop erarbeitet er seine eigenen Soul- und Funk-Komposition mit den Teilnehmern. Der Umgang mit groove-orientierter Musik, teilweise in Kombination mit ungeraden Metren, sowie die Anpassung an ein bestimmtes Idiom, ohne die Originalität zu verlieren, sind einige der inhaltlichen Schwerpunkte.

Ab 21.30 Uhr wird Felix Wahnschaffe die Jam-Session im „Gig“ in Hannover-Linden eröffnen!

Datum: 16.06.2011
Zeit: 10.00 – 12.00 Uhr (Masterclass) sowie 14:00 – 18.00 Uhr (Band-Workshop)
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

 

Zuletzt bearbeitet: 17.04.2013

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