Wintersemester 2010/11

Kenny Werner (Piano Methodik & Piano Masterclasses): "Effortless Mastery"

Der US-amerikanische Jazz-Pianist Kenny Werner besuchte die Manhattan School of Music bevor er 1970 zum Berklee College of Music wechselte. 1977 spielte er seine erste LP mit Musik von Bix Beiderbecke, Duke Ellington, James P. Johnson und George Gershwin ein. Im selben Jahr folge das Album Something Like A Bird mit Charles Mingus, 1981 erschien mit Beyond the Forest of Mirkwood sein erstes Soloalbum mit eigenen Kompositionen.

1981 gründete er das erste eigene Trio mit Ratzo Harris und Tom Rainey. Außerdem trat er Anfang der 1980er Jahre häufig mit Archie Shepp auf; 1984 wurde er Mitglied des Mel Lewis Orchestra. Daneben arbeitete er mit den Bands von Eddie Gomez, Tom Harrell und Joe Lovano und in Duoformationen mit Rufus Reid, Ray Drummond und Jaki Byard. Seit 1995 trat er mit Toots Thielemans im Duo auf, auch als Trio mit Oscar Castro-Neves und als Quartett mit Airto Moreira zusätzlich. Außerdem war er seit 1998 Pianist, Arrangeur und musikalischer Leiter der Schauspielerin und Sängerin Betty Buckley. 1999 gründete er ein neues Trio mit Ari Hoenig und Johannes Weidenmüller.

1996 veröffentlichte Werner das Lehrbuch Effortless Mastery. Er gibt Workshops und unterrichtet an der New York University.

Datum: 14.10.2010
Zeit: 11.00 – 16.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

"Fun Horns" (Jazz Brassensemble): Volker Schlott, Falk Breitkreuz, Jörg Huke, Rainer Brennecke

Die "Fun Horns" gründeten sich 1986 in Ost-Berlin als professioneller Bläsersatz für Studioproduktionen. Schon bald entstand die Idee, ohne jegliche Begleitung zu spielen und ein eigenständiges Konzertprogramm zu entwickeln. Nach einem ersten Auftritt bei der "Jazz-Bühne-Berlin 88" folgten Einladungen zu vielen internationalen Festivals.

Mit dem Ideal, vier unterschiedliche Vorstellungen vier gleichberechtigter Musiker zu vereinen, haben Volker Schlott (Sax, Flöte), Falk Breitkreuz (Sax, Flöte), Jörg Huke (Posaune) und Rainer Brennecke (Trompete, Fügelhorn) eine eigenständige "Sprache" entwickelt, mit der sie ihren Spass an der Musik ausdrücken und auf das Publikum übertragen wollen.

Datum: 29.10.2010
Zeit: 14.00 – 18.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Jürgen Friedrich (Komposition)

Jürgen Friedrich studierte Klavier und Komposition an der Hochschule für Musik in Köln u.a. bei John Taylor, Joachim Ullrich und Bill Dobbins. In dieser Zeit ging er mit Kenny Wheeler auf Tour und nahm seine erste CD Summerflood auf. Mit seinem aktuellen Klaviertrio mit John Hébert und Tony Moreno spielt seit vielen Jahren auf beiden Seiten des Atlantiks und veröffentlichte bisher fünf Alben. Sein Projekt "Bits & Pieces" vereinte interaktive Elektronik und akustische Instrumente zu komponierter und improvisierter Musik. Neben zahlreichen Jazz-Preisen für seine Kompositionen, wurde Jürgen Friedrich als erster Europäer mit dem Gil Evans Award for Jazz Composition ausgezeichnet. Er arbeitete als Komponist und Artist-In-Residence mit namhaften Ensembles wie "BuJazzO", "NDR-Bigband", "European Movement Jazz Orchestra" und dem "Philharmonischen Orchester Würzburg" mit Gästen wie Michael Brecker und Lee Konitz.

Jürgen Friedrich ist Professor an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim und betreut den Masterstudiengang für fortgeschrittene Komponisten und Arrangeure.

Teilnehmer des Workshop werden gebeten, eigene Kompositionen zum Workshop mitzubringen!

Datum: 1.11.2010
Zeit: 11.00 – 16.00 Uhr
Ort: Raum 120, Neues Haus 1

"Hot Club of St. Pauli" (Jazz Stringensemble): Christoph König, Ulli Bartel, Ingmar Süberkrüb, Jörg Brinkmann

Streichquartette, die mit improvisierenden Musikern besetzt sind und die Jazz- und Popgrooves authentisch spielen sind bereits recht rar gesät. Der "Hot Club of St. Pauli" geht noch einen Schritt weiter, indem dabei kaum auf ausnotierte Arrangements zurückgegriffen wird. Ihre Arbeitsweise gleicht live wie im Studio eher der einer Band.

Durch zahlreiche Konzerte mit wegweisenden Jazzstreichquartetten wie dem "Turtle Island String Quartet" und dem "Zapp String Quartet", namhaften Jazzmusikern wie Jacky Terrasson, Jimmy Cobb und der RIAS-Bigband, oder durch Kompositionen und Arrangements für Bands wie "Juli" und Produktionen in diversen Schauspielhäusern und Fernsehfilmen haben Christoph König (Violine), Ulli Bartel (Violine), Ingmar Süberkrüb (Viola) und Jörg Brinkmann (Cello) in der Jazz/Rock/Pop-Szene Fuß gefasst.

Die "Band" spannt mühelos einen bisher nicht gekannten Bogen vom modernen Jazz bis Justin Timberlake und Jamiroquai, ohne dabei den individuellen Sound zu verlieren, der mit polyphon improvisierten Streichersätzen mitunter impressionistisch anmutet.

Datum: 1.11.2010
Zeit: 12.00 – 17.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Lee Konitz, Thomas Rückert, Henning Gailing (Jazz Trio)

Lee Konitz, amerikanischer Jazz-Komponist und Altsaxofonist, kam 1927 in Chicago zur Welt. Er zählt zu den treibenden Kräften des Cool Jazz und war darüber hinaus auch in Bebop- und Avant-Garde-Formationen erfolgreich. Obwohl in den 40er Jahren Charlie Parker das Vorbild für viele Altsaxofonisten war, blieb Konitz als einer von wenigen seinem eigenen, unverwechselbaren Sound treu.

Konitz' Spiel ist geprägt von der Schule des Pianisten Lennie Tristano. Er improvisiert lange, melodische Linien mit rhythmisch ungewöhnlichen Akzenten, ungeraden Notengruppierungen und Überlagerungen. Paul Desmond und besonders Art Pepper wurden von Konitz beeinflusst.

Lee Konitz Verbindung zur Cool Jazz Bewegung der 1940er and 50er Jahre führte zur Zusammenarbeit mit Miles Davis bei dessen legendären Birth of the Cool Sessions. Auch seine Arbeiten mit Lennie Tristano stammen aus dieser Zeit. Während seiner langen Karriere hat Konitz mit Musikern vieler Jazz-Genres gespielt.

Datum: 03.11.2010
Zeit: 15.00 – 17.00 Uhr
Ort: Jazz Club, Am Lindener Berg 38

"MOSS" (Vocal Jazz Ensemble): Theo Bleckmann, Peter Eldridge, Kate McGarry, Lauren Kinhan, Luciana Souza

Das Vokalensemble "MOSS" besteht aus fünf vielseitigen Jazzsängerinnen und Jazzsängern aus New York City. Der Sound der Vocal Jazz Group entsteht durch die Kombination von Gedichten, Eigenkompositionen, Standards und spontanen Improvisationen, die die Mitglieder Theo Bleckmann, Peter Eldridge, Kate McGarry, Lauren Kinhan und Luciana Souza für fünfstimmigen Gesang und Trio kreativ arrangieren.

Peter Eldridge und Lauren Kinhan sind Mitglieder der mit dem Grammy Award ausgezeichneten "New York Voices" und pflegen parallel dazu auch ihre Soloprojekte. Theo Bleckmann ist international bekannt für seine Zusammenarbeit mit Meredith Monk und seine durch Loops ergänzten Solo-Performances, die Genre-Grenzen sprengen. Kate McGarry tourte u.a. mit Chick Corea und Kurt Elling und ist nicht nur bei den New Yorkern seit vielen Jahren für ihr gefühlvolles, souliges Timbre beliebt. Luciana Souza ist auf Hancocks Album "River: The Joni Letters" zu hören und bringt brasilianische Inspiration mit in die Gruppe.

Der Workshop ist vor allem für die Mitglieder des Jazzchores Vivid Voices und Vocal Jazz Interessierte gedacht.

Datum: 07.11.2010
Zeit: 14.00 – 17.00 Uhr
Ort: Jazz Club, Am Lindener Berge 38

Dave Liebman Group (Jazz Quartett)

Schon fast 20 Jahre besteht mittlerweile die Dave Liebman Group, deren musikalische Entwicklung in dieser Zeit zu einem ungewöhnlich breiten Spektrum zeitgenössischer Stile, von Bebop bis Free Jazz, Fusion und Brazilian geführt hat. So entstanden ein Dutzend CDs mit Eigenkompositionen, aber auch mit Arien von Puccini oder Stücken von Miles Davis und John Coltrane. Im Zentrum der aktuellen CD "Turnaround" (ausgezeichnet mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik) steht die Musik von Ornette Coleman. Auf ihren Reisen rund um die Welt kombinieren die vier Musiker oftmals Konzerte mit Workshops und Meisterkursen. Dave Liebman ist zudem Gründer und künstlerischer Leiter der "International Association of Schools of Jazz".

Dave Liebman (sax), Vic Juris (git), Tony Marino (b), Marko Marcinko (dr)

Datum: 8.12.2010
Zeit: 17.00 – 22.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Jiggs Whigham (Artist in Residence): Vorlesung & Studiobigband-Projekt unter Leitung von Jiggs Whigham

Jiggs Whigham ist ein international anerkannter Posaunist, Bandleader und Lehrer. Der vielseitige Künstler, im August 1943 geboren als Oliver Haydn Whigham III in Cleveland Ohio (U.S.A.), fiel Kritikern und Musikliebhabern erstmals im Alter von 17 Jahren als Solist und erster Posaunist des Glenn Miller Orchestras unter Ray McKinley auf. Zwei Jahre später war er Soloposaunist und erster Posaunist bei Stan Kenton. Nachdem er ein Jahr lang Engagements in New Yorker Studios und Broadway Musicals wahrnahm, kam er 1965 als Solist zum Jazz Orchester von Kurt Edelhagen beim WDR in Köln. 1966 erhielt er den ersten Preis beim ersten Wettbewerb für Modern Jazz in Wien.

Derzeit ist Jiggs Whigham weltweit als Solist und Dozent sowie als Dirigent der BBC Big Band in England, künstlerischer Leiter des Berlin Jazz Orchester und Gastprofessor and der Guildhall School Of Music And Drama in London sowie als Gast Tutor des Royal Northern College of Music in Manchester, England, tätig. Er wurde außerdem zum Musikalischen Leiter des LaJJazzO (Brandenburger Landesjugendjazzorchester) ernannt.

Er ist Artist In Residence der Abteilung JazzRockPop der HMTMH Hannover und präsentiert am 16. Dezember 2010 zusammen mit der Studiobigband sowie weiteren Studierenden Musik aus dem Wirkungskreis Gerry Mulligans. Das Programm „Mulligan Family and More…" beginnt um 19:30 Uhr im Richard Jakoby Saal. Präsentiert werden u. a. Stücke von Bob Brookmeyer, Bill Holman und Maria Schneider. Außerdem wird es Soloauftritte von Jiggs Whigham und Prof. Jonas Bylund sowie dessen Posaunenklasse geben. Bereits um 16 Uhr wird Whigham im Richard Jakoby Saal eine Vorlesung zum Thema „Jazz for Everyone" halten.

Datum: 12. bis 16.12.2010
Zeit: 10.00 – 18.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Nils Tuxen (Theorie): "The Nashville Number System"

In den 60er Jahren wurde das "Nashville Number System" entwickelt, um Musikern aus dem Bereich der Popularmusik die Möglichkeit zu geben, ein Stück schnell zu erfassen im Hinblick auf den harmonischen Inhalt, den Ablauf und rhythmische Akzente. Dabei kommt eine auf Zahlen basierte Kurzschrift zum Einsatz, mit der ein Titel zeitsparend, flexibel, übersichtlich und vor allem tonartunabhängig notiert werden kann. Der Workshop gibt eine grundlegende Einführung anhand vieler praktischer Beispiele, die zeigen sollen, wie effizient dieses System in der Praxis angewendet werden kann. Teilnehmende Studentinnen und Studenten können zudem eigene Songs mitbringen, die dann ins "Nashville Number System" übertragen werden. Der Workshop ist für Gitarristen, Pianisten, Keyboarder und alle anderen Instrumentalisten und Sänger geeignet, die eine alternative Notation zu den sonst üblichen lead sheets kennen lernen möchten.

Der dänische Gitarrist Nils Tuxen wurde international bekannt als Mitglied der Band "Savage Rose", in der er von 1968-1971 spielte. Als Live- und Studiomusiker arbeitete er in seiner Karriere mit vielen Größen aus Rock, Pop und Jazz zusammen, z.B. Nils-Henning Orsted Pedersen, Peter Herbolzheimer, Gitte Haenning, Texas Lightning, Depeche Mode, Udo Lindenberg, Tina Turner, Toots Thielemanns, Falco, Paul Anka u.v.a.

Datum: 13.1.2011
Zeit: 10.00 – 14.00 Uhr
Ort: Raum 120, Neues Haus 1

Bob Mintzer, Olaf Polziehn, John Riley & Ingmar Heller (Jazz Quartett): Bandworkshop & Instrumental Masterclasses

Bob Mintzer gehört zu den bekanntesten amerikanischen Jazzmusikern unserer Zeit. Der Saxofonist, Bass-Klarinettist, Komponist und Arrangeur ist er bekannt für seine mit dem Grammy Award ausgezeichnete Bob Mintzer Bigband sowie seine Arbeiten als Mitglied der Fusion-Band "Yellowjackets". Neben seinen musikalischen Projekten arbeitet Mintzer als Dozent u.a. an der University of South California in Los Angeles und gibt jährlich ca. 20 Workshops auf der ganzen Welt.

Zusammen mit dem deutschen Pianisten Olaf Polziehn (Professor für Jazzpiano an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Graz), Ingmar Heller (Bassist der NDR-Bigband) und dem amerikanischen Schlagzeuger John Riley (bekannt für seine Lehrwerke und die Zusammenarbeit mit Stan Getz, Miles Davis uvm.) findet der Workshop im Jazzclub Hannover Linden statt.

Am 17.01.2011 gibt Bob Mintzer ab 17 Uhr eine Instrumental-Masterclass. Am 18.01.2011 finden ein Bandworkshop sowie die Instrumental-Masterclasses mit Olaf Polziehn, Ingmar Heller und John Riley statt.

Datum: 17. und 18.01.2011
Zeit: 17.00 – 20.00 Uhr
Ort: Jazz Club, Am Lindener Berge 38

Alon Yavnai (Piano Masterclass)

Alon Yavnai wurde in Israel geboren und studierte dort an der "Thelma Yalin High School for Arts" und am "Givatayim Konservatorium". Im Anschluss daran setzte er seine Ausbildung am "Berklee College of Music" in Boston fort.

Neben seinem eigenen Trio begleitet er regelmäßig die "New York Voices" und arbeitet seit Jahren in verschiedensten Besetzungen mit Saxofonist und Klarinettist Paquito D´Rivera zusammen. 2008 erhielt Alon als Mitglied von D´Riveras Quintett einen Grammy für das beste Latin-Jazz-Album des Jahres "Funk Tango". Mit D´Rivera und dem Cellisten Yo-Yo Ma gab er auch klassische Konzerte und führte als Solist mit dem Sinfonie Orchester Zürich Schumanns Klavierkonzert in a-Moll auf. Darüber hinaus spielte er mit Musikern wie Freddie Hubbard, Joe Lovano, Nancy Wilson, Rosa Passos, Leni Andrade, Louis Hayes, Bob Moses, Ravi Coltrane, Romero Lubambo, Claudio Roditi, Rufus Reid, Jim Chapin und George Garzone. Eine lang anhaltende Verbindung besteht zur NDR Bigband in Hamburg, mit der Alon regelmäßig eigene Kompositionen und Arrangements aufnimmt und aufführt.

In seinem Klavier-Workshop wird Alon Yavnai u.a. auf freie Improvisation, Harmonie, rhythmische Unabhängigkeit und lateinamerikanische Musik eingehen.

Datum: 23.1.2011
Zeit: 13.00 – 17.30 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Hank Roberts Trio (Jazz Trio): Hank Roberts, John Stetch, Jim Black

Hank Roberts war in den 80er Jahren der wichtigste Cellist der New Yorker "Downtown-Szene", zu der auch Künstler wie Bill Frisell, Joey Baron und John Zorn gehörten. Nach erfolgreichen Tourneen weltweit, hochgelobten CD-Einspielungen und zwei Auszeichnungen des "Down Beat" als bester Cellist zog sich Roberts dann aber aus dem Musikleben zurück, um sich mehr seiner Familie widmen zu können. Vor einigen Jahren findet er wieder den Weg zurück auf die Bühne und gründet das "Hank Roberts Trio", dessen erste CD "Green" von Kritikern und Publikum begeistert aufgenommen wird. Roberts' rhythmische, harmonische und emotionale Spielweise machen ihn seitdem auf dem Cello zu einem unverwechselbaren Künstler.

Jim Black zählt zu den kreativsten und gefragtesten Schlagzeugern der aktuellen Szene, was allein seine Mitwirkung bei über 100 CDs belegen. Gemütlicher Swing ist nicht seine Sache, dafür überrascht er Publikum und Mitmusiker gerne mit ungeraden Balkan-Beats, kraftvollen Rock-Grooves, ultraschnellem Postbop, befreitem Pulsieren oder atmosphärischer Klangmalerei.

Pianist John Stetch, dessen Album "Ukrainism" vom Down Beat Magazin als "beste Solo-Piano Aufnahmen in den letzten Jahren" gefeiert wurde, arbeitete mit Künstlern wie Rufus Reid, Charlie Haden, Victor Lewis und Billy Hart zusammen und ergänzt das Trio mit seiner Virtuosität und Musikalität zu einer der spannendsten Besetzungen des aktuellen, modernen Jazz.

Im ersten Workshop-Block wird das Trio vorrangig das Thema "Bandplaying" behandeln (offen für alle Instrumente), im zweiten Block geben die drei Musiker dann Masterclasses in den jeweiligen Instrumenten.

Datum: 24.1.2011
Zeit: 14.30 – 19.30 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Dave Douglas (Komposition & Trompeten Masterclass)

Dave Douglas zählt zu den innovativen Jazz-Trompetern der Gegenwart. Er wuchs in New Jersey auf und lernte als Kind Klavier, Posaune und Trompete. Er studierte Musik in Barcelona und Boston, danach am Berklee College of Music und am New England Conservatory. 1984 zog er nach New York, wo er an der New York University studierte. 1987 machte er seine erste Europatournee mit Horace Silver.

Seit 1993 hat Douglas mehr als 20 eigene Alben aufgenommen. Er hat mit zahlreichen Musikern zusammengearbeitet, darunter insbesondere mit John Zorn in dessen Masada-Projekt sowie mit Horace Silver, Jack McDuff und dem Akkordeonisten Guy Klucevsek. In seinen Kompositionen verarbeitet er Material von Musikern wie Duke Ellington, Thelonious Monk, Roland Kirk und Kurt Weill, aber auch Elemente osteuropäischer Folklore. Er hat mehrere Alben aufgenommen, die er als Tribut an Booker Little, Mary Lou Williams oder anderen versteht. Auf neueren Aufnahmen ist teilweise ein deutlicher Bezug zur Fusion-Musik der frühen 70er Jahre, etwa von Miles Davis auszumachen. Dave Douglas bezieht auch elektronische Instrumente in seine Musik ein. Schon zweimal wurde er mit dem National Endowment Jazz Fellowships ausgezeichnet. Charmes of the Night Sky erhielt 1999 den Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik.

Im Jahr 2005 beendete Douglas den Plattenvertrag mit RCA-Bluebird und gründete gemeinsam mit Mike Friedman sein eigenes Plattenlabel Greenleaf Music.

Im ersten Teil des Workshops (15:00 - ca. 17:00 Uhr) wird Dave Douglas sein Konzept "Simple Composition for Improvisers" vorstellen (offen für alle Instrumente). Im zweiten Teil (ca. 17:30-20:00) gibt er dann eine Masterclass für Trompete.

Datum: 15.2.2011
Zeit: 15.00 – 20.00 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

Silvia Droste (Gesangsworkshop)

Altmeister Bill Ramsey erklärt Silvia Droste zur "besten Jazzsängerin, der ich in den letzten 35 Jahren begegnet bin..." Von der Presse zur "First Lady des deutschen Jazzgesangs" gekürt, ist sie ausgestattet mit dem "gewissen Etwas in der Stimme, das kühl wie ein Eiswürfel wirkt und doch so heiß den Rücken herab rinnt: Silvia Droste beherrscht die hohe Kunst, Technik und Lebendigkeit, Kontrolle und Ausdruckskraft, Punktgenauigkeit und Swing zusammenzuhalten. Bei aller Beherrschtheit geht ihre grandios eigenständige und kraftvolle Stimme tief unter die Haut..." (Dr. Tobias Böcker, NR)

Eine Stimme mit ausgeprägtem, facettenreichen Timbre, die flexibel bis in tiefste Altlagen hinunterreicht, die zungenbrecherische Scat-Passagen mit Bravour bewältigt und dabei jederzeit natürlich swingt.

Seit nunmehr fast 30 Jahren manifestiert die Hernerin Silvia Droste immer wieder aufs Neue ihre Spitzenposition unter den europäischen Jazz-Vokalistinnen. Ihre Laufbahn begann sie im Alter von 14 Jahren als Sängerin und Saxophonistin einer Schul-Jazzband. Schon als Teenager konzertierte sie mit Größen des Traditional Jazz wie Acker Bilk oder Chris Barber und wurde bei Amateurwettbewerben mit Solistenpreisen ausgezeichnet. Parallel zu ihrem Lehramtsstudium der Anglistik und Romanistik setzte Silvia Droste ihre musikalische Entwicklung in Richtung Straight ahead / Bigband / Modern Jazz fort.

Auf Tourneen und als Gast internationaler Festivals bereiste sie alle fünf Kontinente. Mit welchen großen Persönlichkeiten der Jazzszene arbeitete sie zusammen? Die beeindruckende Liste reicht von Jean "Toots" Thielemans, Dizzy Gillespie oder Archie Shepp über Paul Kuhn, Peter Herbolzheimer und die arriviertesten Bigbands Europas bis zur Kölner Saxophon Mafia.

Auch als Moderatorin konnte sie sich profilieren, u.a. in der TV-Sendung "ZDF-Jazzclub", durch die sie große Popularität erreichte.Eine umfangreiche Lehrtätigkeit (Workshops in ganz Europa, Lehraufträge u.a. in Essen und Antwerpen) gehört ebenso zum Profil dieser Künstlerin wie etliche Auszeichnungen, z.B. der Preis der deutschen Schallplattenkritik für ihre Debüt-CD oder der Förderpreis des Landes NRW. Zahllose TV- und Rundfunkmitschnitte sowie ca. 30 LPs und CDs dokumentieren ihre künstlerische Entwicklung und Vielseitigkeit.

Im Workshop wird Silvia Droste u.a. Phrasierung, Improvisation und Interpretation behandeln.

Datum: 26.2.2011
Zeit: 10.30 – 16.30 Uhr
Ort: Tonstudio, Neues Haus 1

 

Zuletzt bearbeitet: 17.04.2013

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